Die Blockstube des Oberlausitzers Umgebindehauses ähnelt in der Bauweise den kanadischen Blockhäusern. Sie ist aus waagerecht übereinander gestapelten, zugeschnittenen und verzapften Stämmen bzw. Bohlen, errichtet worden. Die Fugen wurden anfangs mit Moos und später dann mit Werg (Abfälle der Leinenerzeugung) abgedichtet. Die Blockstube wurde konstruktiv vom Haus getrennt gebaut. Die Decke ist gleichzeitig der Fußboden des Obergeschosses. Der erste Vorteil waren geringe Kosten, da Holz zu dieser Zeit recht preiswert zu erwerben war. Ein weiterer Vorteil lag in der guten Wärmedämmung des Materials, welches die Blockstube zum perfekten Wohn- und Arbeitsbereich machte. Die Legende, das Umgebindehaus verdanke seine Entstehung der Handweberei, widerspricht den Fakten. Das Umgebindehaus wurde auch in Gegenden gebaut, wo die Handweberei eine untergeordnete Rolle spielte. Außerdem sind Handwebstühle mit ihren relativ geringen Abmessungen niemals im Stande, Erschütterungen zu erzeugen, die das Hausgefüge gefährden könnten.

Die Blockstube